August 2020 - Mediterrane Landschaft in den Alpen
Kurzentschlossen und spontan haben wir uns zu ein paar Tagen Auszeit nach Südtirol aufgemacht. In Zeiten von Covid-19 erschien uns ein Aufenthalt in einer Ferienwohnung und social Distancing beim Biken als Risiko-arme Option.
Wegen "viel zu tun" und wenig Zeit, haben wir uns nur eine Woche aus den Rippen schneiden können, die Bikes eingepackt und sind losgefahren. Unser Ziel in Südtirol war Saltaus (www.saltaus.it) und dort das Hotel Saltauser Hof bzw. deren Ferienwohnungen. Saltaus ist ein kleines Dorf im Passeier Tal, das sehr malerisch mit grandioser Aussicht gelegen ist. Südlich nach Meran ist es nicht weit (ca. 20-30 Minuten mit dem Bike) - die nördlich gelegenen 2000er sind dann schon ein anderes Kaliber.
Das Wetter jetzt im August war fast schon etwas zu warm und richtig schwül. Abends haben sich mehrfach teils heftige Gewitter entladen. Dafür war man dann auch in größerer Höhe mit viel Grün gesegnet, während in unserer Heimat schon zum Wasser sparen aufgerufen wurde. Man bekommt gar nicht so den Eindruck in den Bergen zu sein, sondern das Wetter vermittelt einem "Mittelmeer", "Sommer", "Baden", ...
Empfehlung!
Einen echten Glücksgriff haben wir mit der Unterkunft gemacht: das war einfach nur Spitze! Wir waren nicht im Hotel selbst, sondern in dem etwa 300 (bergauf) Metern entfernten Ferienwohnungs-Gebäude. Man liegt ausreichend weit von die viel befahrenen Straße entfernt und hat einen herrlichen Blick über das Dorf und in die umliegenden Berge.
Wir haben die Halbpension genutzt und sind so in den Genuss einer ganz besonders guten, abwechslungsreichen und gehobenen Küche gekommen. Der Service war sehr, sehr freundlich und aufmerksam - kurzum: "volle Punktzahl".
Wenn man auf ganz hohem Niveau jammern möchte, könnte man den einzigen Fahrradständer der Marke "Felgenbrecher" in der Garage monieren - aber auf den Stellplätzen war genug Platz für die Bikes.
Doch eher eine Enttäuschung
Wir sind ja zum Biken hingefahren... und obwohl wir eingefleischte Mountain-Biker und Trail-Fahrer sind, wären wir auch mit ruhigeren und weniger anspruchsvollen Radwegen zufrieden gewesen. Leider kann die Realität mit der vollmundigen Werbung für eine Bike-Region nicht wirklich mithalten:
Wege
Viel zu wenige Wege, die oft schlecht oder gar nicht ausgeschildert (Verbotsschilder hat's aber reichlich!) sind. Ohne Navigation würde man schnell im Nirwana landen oder schlicht nicht ans Ziel kommen. Dass man sich die Wege mit Spaziergängern und Wanderern teilt, ist nicht weiter tragisch. Dass man aber immer wieder auf Straßen geleitet wird und mit Autoverkehr kämpfen muss, macht wirklich keinen Spaß. Richtig frustrierend ist dann aber Umstand, dass man auf zahlreichen Wegen auf Fahrverbote für Fahrräder stößt und dann immer wieder Umwege über normale Straßen mit teilweise heftigem Verkehr bleiben - mit unserem Trail-Dog Paulina waren wir daher gar nicht per Bike unterwegs. Wie man das etwa mit Kindern machen soll, ist mir ein Rätsel.
Abwechslung
Hat man die Touren entlang des Passeier-Tals gemacht und ist auf den Hausberg Hirzer geklettert, hat man die wesentlichen Touren gesehen... Ernst gemeinte Vorschläge, die Touren mit einer Länge von 2,9 KM empfehlen, können einem fast ärgern (drei Kilometer gehe ich zu Fuß mit dem Hund und der fragt mich anschließend, ob's das schon war).
Speziell...
Ein für uns eher schwieriger Tourenvorschlag ist der Aufstieg auf die Pässe Timmelsjoch und Jaufenpass. Hier sind eine enorme Zahl von Rennrad-Fahrern unterwegs, die sich diese Herausforderung - aus meiner Sicht - antun: denn man ist die gesamte Zeit in der nicht enden wollenden Blechlawine von und nach Österreich/Deutschland unterwegs und sitzt so richtig im Ausweich-Verkehr der benachbarten Brenner-Route. Mir persönlich würde das keinen Spaß machen - ich habe aber wirklich viele (Rennrad-) Fahrer gesehen, die auf der Route unterwegs waren und eine Herausforderung ist das auf jeden Fall!!
Unser Highlight
Auch wenn sich die Einleitung oben wie ein genereller Verriss liest, haben wir auch einige schöne Touren gemacht. Ein Tagesausflug mit dem Bike nach Meran entlang des Passeier-Tals ist schon schön, nicht sehr sportlich & ziemlich voll aber einfach schön.
Ein echtes Highlight war aber die Tour auf den Hirzer! Der Saltaus-Hausberg ist mit seinen 2000 Metern und somit einem Anstieg von knapp 1600 Metern eine ordentliche Herausforderung. Etwas weniger anstrengend geht es mit der Seilbahn zur Mittelstation auf rd. 1500 Meter (ganz rauf darf man mit dem Bike nicht) und von da aus zum Gipfel. Hat man sich da hoch-geschnauft, erwartet einem ein super Panorama und einige tolle (leicht herausfordernde) Trails UND ab Videgg eine grandios schnelle & endlos lange Abfahrt bis ganz runter ins Tal.
Schauen Sie sich auch das Highlight der StromBiker onTour Reise an: die Gärten von Schloss Trautmannsdorff in Meran
Dazu gehören
Nun - man muss nicht unbedingt ein eBiker (Pedelec) sein, um hier dazugehören. Die Vorteile sind auch für die Bio-Biker interessant. Und man muss nicht unbedingt ein Akku haben, um beim Biken unter Strom zu stehen...
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