Vier Pedale treten an

Magped Vergleichstest

Magped Enduro gegen Magped Ultra

Teil 1: Unboxing

Hinweis: Die Firma magped GmbH hat uns die beiden Pedal-Sets für den Test zum Sonderpreis zur Verfügung gestellt. Es wurden keine Vereinbarungen zu Inhalten unseres Tests getroffen.

Heute sind die zwei Magpeds für unseren Vergleichstest gekommen. Gleich ausgepackt und reingeschaut! Warum zwei? Nun, wir haben uns entschieden, gleich die Varianten Enduro und Ultra gegeneinander zu testen. Beide machen für unsere Art zu fahren nach den Beschreibungen Sinn - also Für und Wider klären!

Zuerst einmal: (Fast) kein Plastik - nur zwei kleine Tütchen mit Schrauben, die auch irgendwie Sinn machen. Ansonsten ein wertiger Karton und zwei mal zwei ziemlich edel aussehende Pedale, die einen super-wertigen Eindruck machen.

Die beiliegende Broschüre klärt ausführlich über das Handling mit den Magneten auf und ja: man kann sich die Finger klemmen - die Magnete sind verdammt stark.

Es ist alles dabei, was man braucht - nur einen Kreuzschraubendreher für die Montage der SPD-Platten wird noch gebraucht. 

Die Pins sind beim Ultra schon eingeschraubt - beim Enduro muss man das noch machen (liegt daran, dass zwei verschiedene Längen von Pins mitgeliefert sind).

Soweit ein ganz erfreulicher Eindruck - heute Abend kommen die ans Bike und dann bin ich mal gespannt. Mal sehen, welches Pedal zuerst an die Reihe kommt.


Magped Enduro gegen Magped Ultra

Teil 2: Zum richtig Reintreten

War man immer vor die Wahl gestellt, entweder Flatpedals oder Klickpedale zu fahren, kommt hier eine neue Variante hinzu. Damit meine ich nicht die (verfügbare) Kombination aus beidem, sondern eine echte Neuerung - die Magped Pedale. Diese bieten das "normale" Feeling des Flatpedals kombiniert mit dem festen Sitz und der Fixierung einer magnetischen Halterung an, die sehr an die Fixierung eines Klickpedals erinnert. Der entscheidende Unterschied zum Klickpedal ist die Auslösung: Es muss keine bestimmte seitliche Bewegung gemacht werden, sondern es muss "lediglich" die Anziehung des Magneten überwunden werden. Die Zugkraft der Magneten hat es in sich - je nach Modell liegt diese laut Hersteller bei 15 - 17kg.
Der Hersteller wirbt insbesondere mit dem Sicherheitsaspekt der Pedale bei allen Arten von Gravel, Cross-Country, Trail, Enduro und Downhill - das mussten wir ausprobieren!

Was haben wir probiert?

Bisher haben wir auf den Bikes ziemlich feine Flatpedals von Reverse (Escape) montiert. Also keinen Mist, sondern was Gescheites. Wir fahren hier fast täglich Cross-Country (mit mehr oder wenigen wilden Abschnitten) und verfügen über viele Trails (Stromberg Flow-Trail), die auch aufregende Downhills ermöglichen. Wir haben alle Untergründe, von epischen Asphalt-Abfahrten mit Tempo 80+ bis hin zu verwurzelten Trails, bei denen es einem die Kugeln aus den Tretlagern schüttelt.
Wir haben die beiden Modelle mehrfach abwechselnd auf zwei Bikes ausprobiert und sind einfach los…

Was auffällt

Das Enduro kommt mit zwei Sätzen Pins, die man nach Gusto in die zahlreichen Löcher des Pedals schrauben kann. Beim Ultra sind die Pins schon vormontiert. Das nötige Werkzeug für die Einschrauben der Pins liegt bei. Dann muss man nur noch die Metallplatten an die Schuhe schrauben und los geht's.

Seltsamerweise kann man das Ultra nur mit einem Imbus am Rad festschrauben, während das Enduro eigentlich nur mit einem 15er Maulschlüssel zu montieren ist (die Größe des Imbus hat der normale Werkzeugkasten nicht hergegeben - insb. ist es an keinem Werkzeug für Unterwegs verfügbar). Warum die Montage unterschiedlich ist, erklärt sich mir nicht. Im Normalfall wechselt man aber auch nicht x-Mal in der Woche die Pedale ;-)

Meine erste Fahrt habe ich mit den Ultra's gemacht und bin gleich mal richtig in die Botanik gefahren und kann nur sagen, die Dinger machen richtig Spaß! Die Füße "sitzen" sauber positioniert (wenn man den Dreh mal raushat) auf dem Pedal und verlieren auch bei wildem Gelände nie den Kontakt. Das vermittelt ein tolles Maß an Sicherheit - auch wenn man mal wieder im Hauruck vom Bike muss, weil sich der Trail-Dog mal wieder mitten auf dem Weg etwas genauer ansehen muss. Es ist absolut NULL-Problem unüberlegt, spontan und schnell vom Bike zu kommen.

Toll ist die kompakte und schmale Bauweise: ich fahre viele Strecken im Wald, auf denen ich immer wieder mal unsanften Bodenkontakt mit den Pedal-Außenseiten habe. Das habe ich mit den Ultra's nicht erlebt und sie unterscheiden sich hier sehr positiv von den normalen Pedalen.

Die Ultras haben aber auch einen (kleinen) Nachteil: Dadurch, dass sie nur einen Magneten haben, verdrehen sich die Pedale immer nach unten - sie hängen quasi "runter". Den Fuß kann man da nicht so intuitiv aufsetzen. Ich bin mir recht sicher, dass man sich daran gewöhnt, aber es bleibt ein Nachteil, den das Model Enduro nicht hat. Hier sorgen die zwei Magnete für Balance und das Pedal verdreht sich nicht.

Die Enduro-Variante hat praktisch die gleiche Größe, wie unsere bisherigen Pedale und da merkt man den Vorher-Nachher Unterschied ganz besonders. Auch hier ist der Fuß perfekt fixiert und die Magnete sorgen für Klickpedal-Feeling. Brettert man damit seine Lieblings-Downhills durch den Wald, erlebt man förmlich, was der Hersteller mit dem Gewinn an Sicherheit meint: man klebt förmlich am Bike - kein Vibrieren, kein Rutschen, kein ungewolltes Abheben und beim Anziehen folgt auch das schwere eBike einwandfrei - da sind beide Modelle gleich stark.

Die höhere Breite merkt man spätestens an den häufigeren Bodenkontakten, die das Pedal aber ohne Probleme wegsteckt - zumindest haben wir die bisher nicht kaputtgekriegt. Womit sich der erste Qualitätseindruck der Pedale eindeutig bestätigt.

Einen weiteren Aspekt hätte ich fast vergessen: Wenn man mal mit den SPD-Haltern am Schuh eine Weile durch die Gegend gelaufen ist (und jemandem das Parkett verkratzt hat), freut man sich über die tief liegende Metallplatte. Sie kommt praktisch kaum auf den Boden und hinterlässt keine Spuren. Man rutsch auch nicht drüber.

Fazit

Damit ist eigentlich schon fast alles gesagt: die Mischung aus Flatpedal und die Fixierung eines Klickpedals ist kein fauler Kompromiss, sondern wirklich die Kombination der Vorteile beider Konzepte - aber braucht man das auch? Wenn man so will, kann man sich auch eine dicke Schraube in die Kurbeln drehen. Geht auch ;-) Wir meinen aber, dass die Pedale ein Plus an Kontrolle und Sicherheit bringen, das nicht zu verachten ist. Der ggü. normalen Pedalen recht hohe Preis (Enduro 140€ und Ultra 179€) erscheint so für uns absolut gerechtfertigt.

Wir werden die Pedale behalten und würfeln noch aus, wer welches nutzen darf…

PLUS MINUS

+ Perfekte Führung des Schuhs vermittelt viel Sicherheit auch in ruppigem Gelände
+ Sehr wertige Verarbeitung
+ Schuhhalterung (Platte) trägt nicht auf (wie bei "normalen" SPD Haltern)

- recht hoher Preis
- das Ultra-Pedal verdreht sich (s.o.)

über den Autor

Dirk

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